Dennis Hackethal’s Blog

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Neues Buch: Könnte das auch anders sein?

Deckbild

Mein neues Buch Könnte das auch anders sein? ist jetzt erhältlich. Es umfasst sechs Dialoge mit Co-Autorin Roswitha Kant, die von künstlicher Intelligenz, Nachhaltigkeit, Freiheit, der deutschen Coronapolitik und vielem mehr handeln.


Vorwort

Aus einem privaten Briefwechsel über Beobachtungen und Sichtweisen aus dem Rhein-Main-Gebiet und dem Silicon Valley entstand, was wir ein wenig großspurig Transatlantische Korrespondenz nannten. Indem wir Weltbilder, die von verschiedenen Lebenswelten und Generationen geprägt sind, einander gegenüberstellten, wollten wir klären, was uns wirklich wichtig ist. Es zeigte sich bald, dass wir vergleichbare Themen unterschiedlich akzentuieren: manchmal komplementär, oft aber auch schier unvereinbar.

Uns reizte, diesen Zusammenprall der Kulturen diskursiv auszuloten, um den eigenen Blickwinkel zu erweitern und einen Beitrag zu dem zu leisten, was momentan Mangelware zu sein scheint: einem motivierenden Entwurf von Zukunft und im Sinne Immanuel Kants dem öffentlichen Gebrauch der Vernunft.

Während nach dem Zweiten Weltkrieg die Zukunft in allen Lebensbereichen in leuchtenden Bildern sichtbar war und die Menschen beflügelte – von der Raumfahrt über Automobile bis zur vollautomatischen Küche, von Fernreisen bis zu schicker Mode für jedermann –, scheint es, als sei zumindest die Melodie zu diesem mitreißenden Film verstummt. Drehen wir uns nur noch um Mittel und Wege zu noch mehr Wohlstand?

Diese Situation spiegelt sich im kulturellen Diskurs auf beiden Seiten des Atlantiks. Wir unterhalten uns deswegen über das, was aktuell auf dem Spiel steht: die Freiheit, einen Kapitalismus mit menschlichem Antlitz, die Rolle des Staates in Zeiten von Corona, Gerechtigkeit mit Blick auf die Bewegung Black Lives Matter und die globalen ökologischen Herausforderungen sowie künstliche Intelligenz (KI) und den mysteriösen Ursprung des Lebens. Diesbezüglich befassen wir uns mit den erkenntnistheoretischen – oder wie wir es nennen: wissensphilosophischen – Hintergründen, wie sie sich im Lichte der Denkansätze von Immanuel Kant, Karl Popper und David Deutsch darstellen.

Neben den Inhalten geht es uns auch um die Form, vor allem um die Wiederbelebung einer Streitkultur, die den Namen auch verdient. Indem wir aus unseren unterschiedlichen Lebenswelten heraus antagonistische Weltbilder darstellen und wechselseitig tolerieren, schaffen wir im Dialog ein Gegenmodell zu einer in der Öffentlichkeit immer weiter um sich greifenden sogenannten Cancel Culture. Dieses Verhalten der strikten Ausgrenzung verweist jeden Andersdenkenden vom Platz und stellt selbst kritisches Nachfragen unter Generalverdacht, was auf lange Sicht zu feindseliger Polarisierung und anstelle eines gedeihlichen Miteinanders zu einem vergifteten Gegeneinander führt, wie es im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf von 2020 zu beobachten war. Demgegenüber geben wir uns wechselseitig Raum, unsere beiden fundamental unterschiedlichen Positionen zu entfalten und allein dadurch unseren Horizont der Wahrnehmung zu erweitern. Indem wir gegenläufige Thesen sichtbar machen, skizzieren wir das Problemfeld neu und eröffnen die Chance differenzierterer Lösungen. Allerdings verzichten wir bewusst auf eine detailliertere Bewertung beider Sichtweisen. Unsere Leser laden wir ein, sich mit uns zu fragen: Wer sind wir und welches Leben wollen wir führen? Wir verfolgen die Intention, uns globale Linien ins Bewusstsein zu heben, sie zu reflektieren und insbesondere an Widersprüchen weiterzudenken. – In diesem Sinne wollen wir mit Ihnen philosophieren…

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